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Rettungsanker

Es schadet ja nicht, wenn man im Leben schlauer wird :-) Stimmt, ich war Mal anerkannter Gegner der Kompaktkurbel. Ich bin ja noch mit 52/42 groß geworden, ja 5-Fach noch und 6-Fach und so, da war das kleinste Ritzel 14 oder 13. Als ich 1987 mein Bob Jackson gekauft habe, gab es schon 7-Fach und das 12er ist aufgekommen, Revolution. Aber nein, 3-Fach 52/42/32 ging gar nicht... Irgendwann hat sich dann 53/39 durchgesetzt, technisch waren hinten auch kleinere Ritzel möglich, nun ging das bis 11 runter. An das 39er konnte man sich gut gewöhnen, wenn man im Reisetempo unterwegs war. Die Gefahr war aber schon da, dass man zu schräg kettet, wenn man z.B. 39/13 gefahren ist. Das 53er wurde eher selten benutzt, weil wir ja Kriteriumsübersetzungen gefahren sind.

Und dann kam dieser neumodische Kram, 50/34, wozu war denn dieses 34er gut? Mein Fuji habe ich nur noch mit Kompakt bekommen, na gut, aber vorne MUSS ein 39er rauf. Da aber die neuen Ultegra-Kettenblätter innen seitlich angeschrägt waren, damit die Kette auf das 34er hinunter- oder wieder hinaufgleitet, war die Gefahr, dass die Kette bei einem 39er zwischen die Kettenblätter fällt, sehr groß. Scheiß Technik. ABER: So habe ich mich an das 50er gewöhnt, hinten hatte ich ja 11-Fach, 12/25, also viel mehr Möglichkeiten. Mit 50/16 oder 50/17 konnte ich in Schleswig-Holstein den ganzen Tag fahren und so hab ich das 39er so gut wie gar nicht benutzt. Höchstens wenn es mal in die Mittelgebirge ging, meistens zum Deutschland-Cup oder zum Bundes-Radsport-Treffen - Saarland, Weserbergland, Sauerland, Eifel. Aber eben auch nur selten, mit 50/25 kam man eigentlich auch überall hoch. OK, mit dem 39er war es leichter, aber mehr als 21 brauchte ich hinten auch nicht.

Mein neues Roubaix hatte dann auch die Kompaktkurbel drauf und so entschied ich mich hinten für 12/25 als Alltagsübersetzung. Das 34er war akzeptiert, weil ich ja hier mit dem 50er fast alles fahre und das kleine Kettenblatt nur für die ganz harten Dinger gedacht ist. Im Harztrainingslager bin ich als kleinste Übersetzung Mal 34/21 gefahren, 3,34 m. 

Aber die Pyrenäen sind nicht der Harz. Die Anstiege sind zwar nicht steiler aber deutlich länger, da geht es gerne Mal 20 km mit 6 bis 9 % hoch. Da werde ich mit 34/21 auf Dauer wohl nicht zurecht kommen. Also muss ein Rettungsanker her - 11/34. Was das 11er soll weiß ich noch nicht, aber es geht auf der anderen Seite auch Mal stetig 9 % runter :-) Es ist zwar etwas ungewohnt, aber mit der Abstufung werde ich wohl zurecht kommen: 11-13-15-17-19-21-23-25-27-30-34. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das 34er nicht gebrauchen werde, aber es ist mein RETTUNGSANKER für alle Fälle. Lieber haben als brauchen. (2,12 m)

Ja, liebe Leser, über solche Themen kann man sich als leidenschaftlicher Radsportler tagelang Gedanken machen, das ist eine Philosophie für sich. Und wer sich ein Rad kauft und das Zeugs so akzeptiert, wie es dran ist, der hat noch nicht genug Kilometer im Leben gefahren... Kommt schon noch, warte ab!

Bin Mal gespannt, wie das montiert aufm Rad aussieht... :-D

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Kommentare: 2
  • #1

    JueMo (Samstag, 18 August 2018 07:14)

    ....na; aussehen tut`s schei..e; ...aber vielleicht hilft`s ja doch ....

  • #2

    Windschattenspender (Samstag, 18 August 2018 11:40)

    Es gibt natürlich auch ehemalige Vereinsmitglieder, die so was für den Rhönmarathon rauf packen mit einem kurzen Käfig... Kettenriss nach nicht mal 200km.
    Man lernt nie aus.

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