B wie Berg

Am Berg, auch wenn er noch so klein ist, trennt sich die Spreu vom Weizen – und das ist völlig normal. Für Einige sind Deichüberfahrten schon mit Alpenpässen zu vergleichen, Andere drücken das locker durch. Einige „nüdeln sich am Berg zu Tode“ und machen keine Meter, Andere fahren einen dicken Gang. Einige bleiben sitzen, Andere gehen aus dem Sattel. Was bleibt ist die Tatsache, dass sich jede Gruppe am Berg auseinanderzieht. Nun gibt es unterschiedliche Steigungen. An kleineren Steigungen sollten wir versuchen, zusammen zu bleiben. Dabei hat derjenige der in Führung liegt, und zwar der vorne rechts, die Verantwortung. Und der darf auch nicht überholt werden! Sobald sich irgendwo eine Lücke ergibt oder ergeben könnte, umschauen, Tempo rausnehmen, ein Gefühl für das Gruppentempo entwickeln und gemeinsam hochfahren. Und vor allen Dingen die schnellen Hirsche besänftigen mit „Pp.sch.sch.sch.sch.sch.sch“ oder „Ruhig, Brauner“ oder so. Aber auch die Langsameren sind in der Verantwortung und sollten sich ruhig ein bisschen quälen und nicht durch demonstratives Langsamfahren das Gruppentempo verzögern.

Ist die Steigung Mal doch etwas stärker oder länger, wird sich die Gruppe weit auseinanderziehen. Bei richtigen Bergen, aber die haben wir bei uns in Schleswig-Holstein nicht, muss eh Jeder sein Tempo fahren. Doch auch bei unseren Hügelchen kommt das gelegentlich vor, dass wir uns zerreißen. Passiert. Das Wichtigste ist dann, dass nach der Steigung gewartet wird – und zwar bis ALLE wieder da sind und nicht bis Alle hätten da sein können. Dabei sollte der Vorletzte (Letzter Mann) der hat abreißen lassen, immer wissen, dass hinter ihm noch Jemand kommt. Das Warten passiert entweder durch bewusst langsames Weiterfahren (wenn es denn weiter geradeaus geht) oder durch gezieltes Anhalten nach der Kuppe oder an einer neuralgischen Stelle. Dabei muss sich Einer der Vorderen den Hut der Verantwortung aufsetzen und durch bestimmtes Auftreten die Gruppe führen. Mit „Wir fahren schon Mal langsam vor“ ist noch nie was Sinnvolles bei raus gekommen. Bevor wieder alle zusammen sind und das Tempo wieder aufgenommen werden kann, sollte dem Letzten die Möglichkeit zum Verschnaufen gegeben werden. Es nützt nichts, wenn er mit hochrotem Kopf und an der Kotzgrenze ankommt und Jemand freundlich sagt: „Alle da.“ Kommt das mit dem hochroten Kopf und der Kotzgrenze allerdings öfter vor, sollte sich derjenige aber auch ernsthafte Gedanken über seinen Trainingszustand machen!

Übrigens: Bergab funktioniert das Ganze genauso. Es ist auch schon vorgekommen, dass sich eine Gruppe auf der Abfahrt zerreißt, nicht gewartet wird und am nächsten Pickel das Dilemma noch größer wird – und wenn dann noch Stallgeruch dazu kommt, dann ist alles vorbei.

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